Aktueller Bericht von autorechtaktuell.de
„Wie einer Presseverlautbarung des GDV zu entnehmen war, wird davon ausgegangen, dass jeder zehnte Schaden in Deutschland manipuliert sei.“
„Es dürfte unbestritten sein, dass Versicherungsbetrug bei weitem kein Einzelfall ist und mit allen Mitteln hiergegen vorzugehen ist, zumal es sich definitiv nicht um sogenannte Bagatelldelikte handelt. Auf der anderen Seite muss allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass bereits seit Jahrzehnten sehr fragwürdig die These verbreitet wird, dass 10 % der Schäden manipuliert seien, was auf der anderen Seite nichts anderes bedeutet, dass man 10 % der Autofahrer pauschal kriminalisiert.
Nicht jeder Schaden, der anders abgerechnet wird, als er geltend gemacht wurde, ist ein manipulierter Schaden. Häufig ziehen regulierungspflichtige Versicherer, ohne dass der Grund für den Geschädigten nachvollziehbar ist, Ersatzbeträge ab. Die Zahl der Fälle in denen Kürzungen vorgenommen werden, dürfte sicher weit höher als 10 % sein, ohne dass hier ohne Weiteres von einer manipulierten Regulierung gesprochen werden kann.
Die Unsicherheit auf Seiten der Geschädigten, der Versicherungsnehmer, aber auch der Versicherungssachbearbeiter über Schadenhergang und Schadenumfang ist sicherlich in den letzten Jahren gewachsen. Dies liegt einerseits an einer sehr komplexen Rechtsprechung, andererseits aber auch daran, dass Schadenvorgänge zunehmend automatisiert überprüft werden, statt tatsächlichen Sachverstand einzuschalten. Das beste und wahrscheinlich sogar das einzige Mittel gegen Manipulationen bei der Unfallschadenregulierung dürfte das frühzeitige Hinzuziehen unabhängiger Kfz-Sachverständiger sein.
Hierdurch könnten nicht nur Manipulationsversuche frühzeitig bekämpft werden, sondern dies wäre auch Garant dafür, dass die Grundlage einer auch in der Höhe korrekten Regulierung gelegt würde.
Gerade Versicherungsunternehmen, die die Schadenmanipulationen beklagen, schränken auf der anderen Seite das Hinzuziehen unabhängiger Kfz-Sachverständiger ein. Dies grenzt nahezu an Doppelmoral und gipfelt in einer pauschalen Verunglimpfung unfallgeschädigter Autofahrer.
Man würde sich wünschen, dass mit ähnlicher Vehemenz eine umfängliche und vollständige Schadenregulierung angemahnt würde. Dies wäre mit Sicherheit das beste Vorbild auch für eine manipulationsfreie Schadenmeldung.“